… und dennoch „nur“ Schloss Neuschwanstein
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Wusstet ihr, dass einer der mächtigsten Reisepässe weltweit der deutsche Reisepass ist? Nein? Ist aber so – Japan und Singapur stehen auf der Rangliste vor Deutschland. Unglaublich – so ein kleines Land wie Deutschland macht den dritten Platz auf der Rangliste der mächtigsten Reisepässe der Welt.
Die Besitzer des japanischen Reisepasses können somit 190 Länder ohne ein Visum bereisen, für alle Reisenden aus Singapur gilt das nur für 189 Länder. Und wir Deutschen sind für 188 Länder zugelassen, für die jeder andere eine Visumspflicht hat. Übrigens – unsere europäischen Nachbarn aus Dänemark, Finnland, Schweden, Italien und Schweden landen auf Rang vier, dicht gefolgt von Norwegen, Österreich, Luxemburg, Holland, Portugal, den USA und dem Vereinigten Königreich.
Als ich das las, beschloss ich, wieder mehr zu reisen. Auf meiner Liste (die ich in diesem Leben noch „abzuarbeiten“ habe) stehen Sidney, Texas, Kambodscha, Philippinen, Kenia, Hongkong, das australische Outback, Georgetown, Alaska, die Iguazu Falls, Papua-Neuguinea, Laos, New York, die Reise im Blue Train durch Südafrika, New Orleans, Kuba, Madagaskar, Seychellen und Mosambik. Diese Reihenfolge hat keinen echten Grund – das ist lediglich der geistige Erguss meiner Wünsche, die ich hier zu Papier ….ähm … in den Computer bringe.
Ich habe Fernweh und das bedeutet, dass es früher oder später Zeit wird, die Koffer zu packen und mit dem „mächtigen“ Reisepass ferne Länder aufzusuchen.
In diesem Jahr sind nur die deutsche Umgebung, Portugal und eventuell auch Ägypten geplant. Und weil ich in all der Zeit, in der ich in Bayern lebe, noch nicht einmal das Schloss Neuschwanstein gesehen habe, sind wir am letzten Wochenende dorthin gefahren.

Dort besuchten wir auch das Museum und erfuhren einiges: Beispielsweise, dass König Ludwig II. bereits in den Jahren 1867/1868 erste Planungen und Vorbereitungen für den Bau von Schloss Neuschwanstein traf. Dass er die Vollendung seines Bauwerkes erleben durfte ist ebenso bekannt, wie sein tragisches Ende im Starnberger See. Was wir nicht wussten, ist, dass bereits sechs Wochen nach seinem Tod das Schloss bereits für Besucher geöffnet wurde – und schon in den ersten acht Wochen besuchten rund 18.000 Menschen das Schloss. Heute sind es übrigens 1,5 Millionen im Jahr.

Wir machten eine Führung und erfuhren, dass der große Sängersaal nie für große Veranstaltungen zur Verfügung stand, sondern dass der Märchenkönig, wie König Ludwig II. auch genannt wurde, sich gerne dort allein aufhielt – umgeben von vielen Kerzen…
Besonders beeindruckend ist der Blick vom Balkon auf den Forggensee. Dass er sich für ein Schloss auf dieser Höhe entschieden hatte, liegt auf der Hand – die Umgebung ist traumhaft.

Schlossführungen finden übrigens täglich statt. Alle weiteren Infos findet ihr hier.
Es war toll – aber ich habe für mich beschlossen, dass ich – entgegen zu früher – keine Prinzessin sein möchte und auch kein Schloss benötige. Mir reicht mein mächtiger Reisepass, der es mir ermöglicht, ferne Länder zu besuchen …
Kirsten